Kreativwerkstatt interpretiert den Schwarzwald immer wieder neu
Von Tanja Bury
So, 02. September 2018 um 18:57 Uhr
Titisee-Neustadt
Die Bollen auf dem berühmten Schwarzwälder Hut müssen nicht aus Wolle sein. Bei Papercut Design variieren sie je nach Jahreszeit: prall gefüllte Pfingstrosen im Frühjahr, zart schmelzende Eisbollen im Sommer, funkelnde Christbaumkugeln im Winter. Das Trachtenmädel mit den Hüten ist nur eines von rund 150 Motiven aus der Kreativwerkstatt in Titisee-Neustadt. Papercut Design – das ist Schwarzwalds neuer feiner Strich, Frauen- und Familienpower... weiterlesen
Landesschau Baden-Württemberg
Bollenhut in Popart
14.2.2019 | 18.45 Uhr | 3:37 min
Verfügbar bis: 14.2.2024, 19.30
Von Reporterin Kristin Haub
14.2.2019 | 18.45 Uhr | 3:37 min
Verfügbar bis: 14.2.2024, 19.30
Die etwas andere Schwarzwald-Postkarte kommt aus Titisee-Neustadt. Reporterin Kristin Haub zeigt, wer hinter den peppigen Motiven steckt..... weiterschauen
Die Neustädter Kreativwerkstatt Papercut ist ein Mutter-Töchter-Unternehmen
Rote Bäckchen haben die drei Schwarzwaldmädchen, die gemeinsam in die Pedale treten. Sie lachen, ihre geflochtenen Zöpfe fliegen im Fahrtwind. Die Radlerinnen in Tracht sind eines von rund 100 Motiven aus dem Karten-, Bilder- und Dekorationsangebot des noch jungen Kleinunternehmens Papercut aus Neustadt. Doch die Zeichnung ist mehr: Sie ist sozusagen ein Sinnbild für die drei Frauen, die hinter der Kreativwerkstatt stehen. Es sind Gloria von der Geest und ihre beiden Töchter Sarah und Simone...weiterlesen
Schwarzwald an der Wand
"Ich freue mich so sehr, dass aus diesem alten Ort etwas ganz Neues entsteht!", sagt Meike Folkerts begeistert. Mit dem Kunstprojekt erfüllt sich ein Herzenswunsch der Bürgermeisterin von Titisee-Neustadt. Es war ihre Idee, mit einem bunten und lebendigen Street Art Projekt die Gestaltung der Badestelle am Titisee weiter fortzuführen. "Mit Kultur verbindet man ja meist erst einmal Musik – mir war wichtig, unsere Reihe ‚Kulturbaden‘ auch mit Kunst zu bespielen", sagte Folkerts. Die Bürgermeisterin sprach deshalb Grafikdesignerin Sarah von der Geest an, deren Schwarzwaldmotive und Arbeiten im Atelier "papercutdesign" sie sehr schätzt. Sie vernetzte die Künstlerin mit Malermeisterin Jasmin Kaiser, die an der Badestelle schon einige Gestaltungen übernommen hatte. Das Ergebnis: gut gelauntes Teamwork bei einem kultigen Gemeinschaftsprojekt.
Die beiden Kunstschaffenden stehen gemeinsam auf einer Leiter und zeichnen mit feinen Pinseln sorgfältig die vorgezeichneten Umrisse des Motivs nach. Die Betonwand, die sie verschönern, haben sie bewusst fast unbehandelt gelassen. "So ein bisschen shabby, das passt super zu Street Art", sagt Jasmin Kaiser. Über dem Bild prangt bereits der Spruch "Mir könne des".
"Das passt auch sehr gut zum vergangenen Jahr", sagt Bürgermeisterin Folkerts. "Wir mussten alle so viel bewältigen, ob wir wollten oder nicht", erinnert sie an alle Herausforderungen, denen so gut begegnet wurde. "Wenn so ein positives Fazit dann übrigbliebe, das wäre doch schön!"
Jasmin Kaiser und Sarah von der Geest malen derweil, was das Zeug hält, sicherheitshalber unter einer Plane, damit das Wetter das Kunstwerk "nicht aus Versehen zum Aquarell macht". Immer wieder klettern sie von der Leiter und begutachten ihr Werk aus der Ferne – "ich zeichne sonst ja nur in kleinen Formaten", sagt Sarah von der Geest. Musik und gut gelaunte Gäste sorgen für Party-Ambiente, als die beiden einige Stunden später den letzten Pinsel-Schlussstrich ziehen. Der Spruch über ihrem Power-Schwarzwaldmaidli passt gut auch zu den beiden Künstlerinnen: Die könne des....weiterlesen